| das Auto |
Im Februar um die Ostsee, 7500 km Schnee, Eis, Lagerfeuer und Polarlichter. Für die vielen Kilometer benötigen wir natürlich ein Auto. Aber nicht irgendein Auto, sondern eins mit etwas Patina, so sehen es die Regeln der Rallye vor. Also haben wir uns auf die Suche gemacht und die Bekanntschaft durch geklingelt, bis wir letztlich ein passendes Auto gefunden haben. 78 PS werden uns (bitte!!!) über die volle Distanz begleiten, in guten und in schlechten Zeiten. Ob dieser T4 in seinem momentanen Zustand als Auto bezeichnet werden kann ist fraglich. Vermutlich ist der Begriff „Karre“ derzeit eher zutreffend. Dazu später mehr.
Syncro: Überlegene Antriebstechnik
Der T4 stammt aus den Gefilden einer Straßenbaufirma. Familieninterne Kontakte haben es ermöglicht, dieses technische Meisterstück für unsere Tour zu nutzen. Wer kennt ihn nicht, den T4 Syncro aus den 90er Jahren. Den Allradantrieb gab es nur in Verbindung mit den Fünfzylindermotoren, jedoch für alle Aufbauten und Ausstattungsvarianten und wahlweise mit Differentialsperren. Die T4 Syncros stammen alle aus Hannover und hatten das gleiche Fahrwerk wie die Fronttriebler (ohne Höherlegung), wodurch die Geländegängigkeit geringer war als beim Vorgänger T3 Syncro. Egal, hauptsache Allrad!
Wir haben das Teil aus einer Baracke geholt. Bei Minus 1 Grad Celsius hatte der rote Blitz doch ganz schön zu tun, bis die Brennkammer die ersten Zündungen produzierte. Wir gehen davon aus, dass diese Temperaturen während der Rallye deutlich niedriger werden können, also müssen wir hier was tun. Vermutlich bauen wir noch eine Standheizung für das Kühlwasser ein.
Abgesehen davon war der erste Eindruck toll, genau das was wir gesucht haben. Innen ein Baufahrzeug und außen ausgeblichenes Rot, aber technisch vermutlich einwandfrei. Die Kupplung kommt schön zeitig und der Motor wurde vor Kurzem erst generalüberholt. Das Schöne an diesem Baufahrzeug ist, dass wir uns keine Sorgen um Flecken auf den Sitzen oder dreckige Schuhe machen müssen, wirklich gar keine!
Was steht noch an?
Nun, ein paar Dinge sind noch zu tun. Zunächst müssen wir abklären, warum der Gute so schlecht anspringt. Problem bei den niedrigen Temperaturen ist, dass einerseits die Brennkammer zu kalt ist und das Gemisch nicht zündet, andererseits die Batterie temperaturbedingt wenig Leistung abgibt und der Anlasser nicht auf Drehzahl kommt. Als Vorheizer werden wir wohl eine Standheizung für das Kühlwasser und eine neue Batterie installieren. Bei ganz kalten Temperaturen unter 25 Grad Minus, mit denen wir in sibirischen Regionen rechnen müssen, lassen die Einheimischen die Autos einfach Tag und Nacht laufen. Krass!
Weiterhin geben manche Lüftungsschächte keine warme Luft ab, ein no GO. Hier müssen wir die Verrohrung checken. Update: Dieses Phänomen ist serienmässig so bei dem T4 vorgesehen und kann nicht behoben werden. Die Reifen sehen noch okay aus, aber auch hier muss ein Fachmann noch einmal drüber schauen. Update: Die Reifen sind nicht geeignet gewesen, wir haben Dank der Spende von Reifen Pöschl aus Aue einen kompletten Satz Winterreifen bekommen. Super!
Weiterhin werden wir wohl Öl wechseln, die Antriebe checken und nach der Wasserpumpe schauen. Das Innenleben wird sich auch etwas ändern. Ein bisschen Dämmung muss hier und da noch angebracht werden.
Fazit
Ein ziemlich guter Zustand für eine Baustellenbude mit 280 tKm. Hier und da müssen wir Abstriche machen (Klimaanlage), aber ums mit Bastis Worten zu formulieren: „Verzicht ist eine Form des Luxus“. Wichtig ist in aller erster Linie, dass wir uns nicht mit Naivitäten in Gefahr bringen. Deswegen gehören Sicherheitsmaßnahmen wie Feuerlöscher, Starterkabel, Warnwesten und Schneeketten einfach dazu.
Soweit so gut, Updates folgen natürlich… Das Team!
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